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1. Vaterländische Geschichte für junge Landwirte - S. 53

1910 - Berlin : Parey
Des Deutschen Reiches völlige Auflösung. 53 ein Gebiet von etwa 1100 Quadratmeilen mit 3x/2 Millionen Einwohnern, das damit unter die Herrschaft Napoleons kam. Um die weltlichen deutschen Fürsten zu entschädigen, die durch diese Abtretungen ihrer Gebiete Einbuße an Land und Leuten erlitten hatten, wurden ihnen Landesteile rechts vom Rhein in Aussicht gestellt. Zu dem Zweck sollten die geistlichen Fürstentümer und reichsunmittelbaren Städte diesseits des Rheins eingezogen werden. Eine Reichsdeputation trat in Regensburg zusammen, um dies Verteilungsgeschäft nach den Vorschlägen Frankreichs und Rußlands zu besorgen. Im Jahre 1803 war man damit fertig, und der Beschluß wurde als „Reichsdeputationshauptbeschluß“ verkündet : Alle geistlichen Besitzungen, die Erzbistümer, Bistümer, Abteien wurden eingezogen und verteilt, ebenso die meisten Reichsstädte, so daß nur wenige übrig blieben. So verloren mit einem Schlage sämtliche geistliche Herrschaften in Deutschland ihren weltlichen Besitz und die meisten reichsfreien Städte ihre Selbständigkeit. Das war ein scharfer Schnitt in die deutsche Kleinstaaterei. Im ganzen verschwanden 112 Staaten, und den Ausschlag gaben nicht Kaiser und Reich, sondern Russen und Franzosen. Preußen erhielt bei dieser Gelegenheit für die im Frieden zu Basel 1795 abgetretenen linksrheinischen Gebiete die Bistümer Hildesheim, Paderborn, den größten Teil vom Bistum Münster, ferner Erfurt und das Eichsfelb sowie die freien Städte Nordhausen, Mühlhausen und Goslar. Weitere Entschädigungen erhielten insbesondere Baiern, Württemberg, Baden und Hessen. Iii. Des Deutschen Reiches völlige Auflösung. Im Jahre 1805 führte Napoleon einen dritten Kampf gegen Österreich, Rußland und England. In der gewaltigen, sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz besiegte er die Russen und Österreicher und zwang sie zum Frieden. Jetzt richtete Napoleon sein Streben daraus, das morsche Deutsche Reich vollständig zu zertrümmern. Er ließ die süddeutschen Fürsten, die schon im letzten Kriege seine Verbündeten gewesen waren, heimlich zum Abfall von Österreich auffordern und stellte ihnen vor, daß sie künftig doch stets von Österreich bedroht seien, wogegen er sie schützen würde. Die Kurfürsten von Bayern und Württemberg erhielten von Napoleon den Königstitel, und der Herzog von Baden wurde ©roß-Herzog; auch neue Gebietserweiterungen wurden ihnen in Aussicht gestellt. So sagten sich denn im Juli 1806 16 deutsche Staaten vom alten Deutschen Reiche los und schlossen unter der

2. Deutsches Lesebuch für landwirtschaftliche Winterschulen, Ackerbauschulen und ländliche Fortbildungsschulen - S. 156

1904 - Bautzen : Hübner
156 — von seiner Pfalz Ingelheim auf Rebgärten des rheingauischen Gegen- ufers hinüberschaute; denn wenigstens um das Jahr 864 baute man nach urkundlicher Bezeugung bei Rüdesheim schon Wein. Ebenso sicher jedoch wissen wir, daß der Rheingau damals größtenteils noch mit Wald bedeckt war, die Taunuswaldung weit hinausreichte über den Gebirgsfuß bis gegen den Rhein hin. Im 12. Jahrhundert erwarben sich zwei Abteien, das Benediktinerkloster Johannisberg und das Eisterzienserkloster Eberbach, das große Verdienst der Anrodung des Johannisbergs und des Steinbergs. Noch heute bestaunen wir die Weinlager in den großartigen Kreuzgewölben der Keller beider Abteien. Aber schon in jener frühen Zeit wurden die edlen Rieslingreben des Rheingaus nicht sowohl für den Hausbedarf gebaut, sondern für den Verkauf. Bereits um 1200 betrieb das Kloster Eberbach auf Main und Rhein ausgedehnten Weinhandel. Irr Köln hielt die Abtei ein Hauptweinlager, verkaufte nur an Großhändler imb befrachtete nach- mals ihre eigenen Schiffe mit der kostbaren Wcinlaft. Hunderte von Jassern des edlen Getränks gingen mit der „Eberbacher Sau", wie mau, anknüpfend an die Sage von der Gründung der Abchi, das größte der Schiffe namrte, vom Rheingau nach Köln, laut Kaiser- privileg frei von derr sonst unsern Handel so sehr behindernden Rhein- zöllen der vielen großen und kleinen Herrscher am Strom. Im Laufe der Jahrhunderte entfaltete sich die ganze Wissenschaft über Anbau, Pflege, Schnitt der Rebe und über die Kellerbehandlung des Weines. Von den Klöstern lernten die kleinen Weinbauern die Kunst; denn je mehr allinählich der Boden für den Weinbau in Beschlag genouunen ivurde, daß bald Weingarten an Weingarten grenzte, desto allgemeiner pflanzte sich jeder technische Fortschritt vom Nachbar auf den Nachbar über. So ivurde das erst verlachte System der Auslese im Rheingau während unsers Jahrhunderts allgemein eingebürgert und trug wesent- lieh dazu bei, den Rüdesheimer, Rauenthaler, Johannisberger und Steinberger so zu verfeinern, wie es bei fahrlässiger, der Natur fast alles überlassender Behandlung nie geschehen wäre. Darüber war nun aber der Rheingaubewohner zu bedenklicher Einseitigkeit in seinem Tagewerk gelangt. Der Anbau des Weinstocks war ihm alles; Viehhaltung und Getreidebau galten ihm nichts. Wie er in der Tracht und Wohnweise dem Städter nachahmte, wollte er am liebsten nur von Weinbau und Weinhandel leben. Indeßen die Preisschwankungen auf dem Weinmarkte, das noch viel ichlimmere Zufallspiel, das er mit der Wetterlaune einzugehen hatte, verdarben
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